Bevor wir uns den frühen Suren zuwenden, zunächst ein paar Worte zur Entstehungsgeschichte des Korans, den es zu Muhammads Lebzeiten überhaupt noch nicht gab. Nach al-Buchari hat der frühere Sklave und spätere Adoptivsohn Muhammads, Zayd ibn Thabit, nach dessen Tod im Auftrag des ersten Kalifen (Abu Bakr) alles vorhandene schriftliche Material (auf Pergament, Knochen, Palmblättern etc.) sowie aus der Erinnerung von Getreuen zusammengetragen (Buchari 6:60:201). Weitere 18 Jahre (und zwei Kalifen) später wurde diese Fassung im Auftrag von Kalif Uthman ibn Affan vernichtet und eine neue Version erstellt. Also auch hier wieder: alles sehr, sehr zweifelhaft.
„Eines aber steht fest: Mohammed hat an Epilepsie gelitten. Sein erster Biograf Ibn Ishaq verknüpft dieses Leiden mit dem Prophetentum: Während eines Anfalls sei der Erzengel Gabriel erschienen und habe den Kranken gezwungen, die ihm gerade übermittelten Worte zu rezitieren“ (Islamwissenschaftler Prof. Tilman Nagel).
In der Tat werden die „Offenbarungen“ alias Koran-Suren, die Muhammad im Laufe von etwa 23 Jahren „empfangen“ haben will, mit der epileptischen Erkrankung des Sektengründers in Verbindung gebracht. Wohl nicht zu Unrecht. Viele Epileptiker erfahren während der Anfälle umfangreiche Halluzinationen, die als erlebte Realität wahrgenommen werden. Diese Halluzinationen können Musik, gesprochene Sprache und komplette szenische Darstellungen enthalten.
Merkwürdige Reihenfolge der Suren
Von der Eröffnungssure abgesehen, die den ersten Platz einnimmt, sind die Suren ihrer Länge nach angeordnet; die längste Sure steht ganz vorne, die kürzeste Sure ganz hinten (Länge bezieht sich dabei natürlich auf den arabischen Text; bei Übersetzungen kann es kleine Abweichungen geben). Diese Anordnung ist für uns ganz ungewohnt; wir würden die Suren thematisch anordnen, oder chronologisch oder alphabetisch. Das tun die Mohammedaner nicht. Wir wissen nicht, warum diese Anordnung gewählt wurde, aber sie trägt zur Verwirrung bei und erschwert eine kritische Analyse des Textes. Selbst der Papst ist darauf hereingefallen, als er in seiner [2] Regensburger Vorlesung die Sure 2 eine der ältesten nannte, dabei ist sie eine der jüngeren; sie steht nur ganz vorne, weil sie so lang ist.
Die älteste Sure
Es waren westliche Koranforscher, die die chronologische Reihenfolge der Suren mittels Text- und Inhaltsanalysen rekonstruiert haben. Nach Assmann sind die ältesten Suren folgende: 96, 74, 111, 106, 108, 104, 107. Bereits die älteste Sure (Nr. 96) ist sehr interessant, weil sie gleich mehrere Aspekte des Korans erhellt.
96 Das geronnene Blut:
„Lies, im Namen deines Herrn, der alles erschaffen, und der den Menschen geschaffen aus geronnenem Blute.“
Im ersten Satz wird die Entstehung des Menschen erklärt: „Allah“ habe ihn aus ‚geronnenem Blute‘ erschaffen. Das ist ein Widerspruch zur Bibel, wo es heißt, Gott habe den Adam aus Lehm geformt. Wir können nicht beurteilen, ob das ‚geronnene Blut‘ eine arabische Metapher für Lehm ist; wir müssen davon ausgehen, dass wirklich ‚geronnenes Blut‘ gemeint ist.
Die Frage ist nun, wo dieses geronnene Blut herkam? „Allah“ ist unerschaffen, er ‚zeugt nicht‘ und er ‚wurde nicht gezeugt‘. Er ist körperlos, also kann es nicht sein eigenes Blut sein. Es kann auch kein menschliches Blut sein, denn der erste Mensch wird ja gerade eben erst erschaffen. Es kann sich also nur um das Blut anderer Tiere handeln. Der erste Mensch des Korans ist demzufolge aus dem geronnenen Blut irgendeiner Tierleiche entstanden. Die nächste Frage wäre die, um welche Art es sich wohl gehandelt haben mag. Hierzu gibt der Koran keine Auskunft. Wir hoffen, dass es kein Schweineblut war.
Doch weiter im Text.
„Lies, bei deinem Herrn, dem glorreichen, der da gelehrt den Gebrauch der Feder, und so da lehret den Menschen, was er nicht gewusst. So ist’s. Wahrlich der Mensch übernimmt sich frevelhaft, wenn er sich in großem Reichtume sieht.“ (Sure 96 – Das geronnene Blut)
Nach Assmann handelt es sich bei dem im zweiten Satz erwähnten ‚Menschen‘ um einen gewissen Abu Jahl, ein persönlicher Feind Muhammads, der ihn zur arabischen Vielgötterei zurückholen wollte. Im weiteren Text der Sure erfahren wir, was der Muhammad dem Abu Jahl wünscht. Es ist nichts Gutes.
„Aber die Rückkehr ist zu deinem Herrn. Was hältst du wohl von dem, der unseren Diener (d.i. Muhammad) vom Beten abhalten will? Glaubst du wohl, daß er sich auf der richtigen Leitung befinde und nur Frömmigkeit gebietet? Was hältst du wohl davon, wenn er unsere Zeichen (d.i. die „Offenbarungen“) des Betrugs beschuldigt und denselben den Rücken wendet? Weiß er denn nicht, dass Allah alles sieht? Wahrlich, so er nicht ablässet, so wollen wir ihn bei seinen Haaren ergreifen, bei seinen lügen- und sündhaften Haaren. Mag er dann rufen seine Freunde und Gönner, aber auch wir wollen rufen die furchtbaren Höllenwächter. Nicht anders wird es sein! Gehorche ihm nicht, sondern bete Gott an und ihm nahe dich.“ (Sure 96 ? Das geronnene Blut)
Zuerst an den Haaren ziehen, wie es kleine zankende Mädchen tun, aber dann kommt es gleich ganz dicke: ab in das Höllenfeuer mit ihm. Selbiges wird in den darauf folgenden Suren unzählige Male allen „Ungläubigen“ in Aussicht gestellt.
„Alles, was Mohammed tat, war mit dem Aspekt von Herrschaft verknüpft. Ihm ging es immer auch um Macht“ (Islamwissenschaftler Prof. Tilman Nagel)
Genau das ist der Punkt: Es ging ihm um Macht, um spirituelle Macht über Mitmenschen, um politische Macht, wirtschaftliche Macht, militärische Macht und nicht zuletzt um sexuelle Macht (über Frauen).
In der zweitältesten Sure heißt es:
„Lass mich dann nur gewähren mit dem, den ich als einzig geschaffen und dem ich Reichtümer gegeben im Überfluss, und Kinder, die ihn umgeben, und dessen Geschäftsbetrieb ich ihm auf angenehme Weise geordnet, und der dennoch verlangt, daß ich noch mehr für ihn tue.“ (Sure 74 ? Der Bedeckte)
Damit ist schon wieder eine konkrete Person gemeint, ein weiterer Gegner des Muhammads, nämlich Walid Ibn Al’Mogheira. Also auch die zweite Sure, zeitlich gesehen, wird von Muhammad benutzt, um einem persönlichen Groll Ausdruck zu geben. Dem Walid Ibn Al’Mogheira wird es schlecht ergehen.
„Aber keineswegs, denn er ist ein Gegner unserer Zeichen (d.h. der Suren). Darum will ich ihn heimsuchen mit schwerer Not, weil er Lügen (wider den Koran) erdichtet und verbreitet. Nochmals Fluch ihm, denn wie schändlich hat er sie verbreitet! Getötet werde er, denn wie schändlich hat er sie verbreitet! Nochmals Fluch ihm, denn wie schändlich hat er sie verbreitet!“ (Sure 74 ? Der Bedeckte)
Die Drohungen werden konkreter und gewissermaßen ‚irdischer‘, denn der Gegner soll nicht nur mehr an den Haaren in die Hölle gezerrt werden, sondern ganz profan ‚getötet‘ werden. Mit diesem ‚töten‘ taucht zum ersten mal eine der Lieblingsvokabeln des Korans auf, die auch eine der gesamten islamischen Welt zu sein scheint. Der Islam ist eine Religion des Tötens.
Wir erinnern uns an die Demonstrationen gegen die Papst-Vorlesung oder die dänischen Karikaturen, auf denen in zahlreichen Varianten zum ‚töten‘ aufgefordert wurde, z.B. ‚If anyone insults the Prophet: kill him!‘ oder ‚Behead those who insult Islam‘ (Foto links). Ein echtes Lieblingswort eben.
Gleichzeitig begegnet uns an dieser Stelle wieder ein wichtiges Stilelement des Korans, nämlich die Wiederholung; hier ist sie noch recht krude, weil der gleiche Fluch dreimal fast wortwörtlich repetiert wird. Erst die späteren Wiederholungen sind rhetorisch etwas geschickter gewirkt.
„Dann sieht er sich um und runzelt die Stirne und nimmt eine ernste Haltung an, dann wieder kehrt er den Rücken, und ist hochmutsvoll und spricht: Das (der Koran) ist nichts anderes als Täuschung, von anderen erborgt, nichts anderes als Worte eines Menschen. Aber ich will ihn, damit er verbrenne, hinabstoßen in das Höllenfeuer. Aber was lehrt dich begreifen, was denn eigentlich die Hölle ist? Sie läßt nichts übrig und unversehrt und nichts entwischen. Sie verbrennen das Fleisch der Menschen, und neunzehn Wächter haben wir über sie gesetzt, und die Zahl derselben haben wir nur zur Prüfung der Ungläubigen bestimmt (d.h. weil die Zahl von den Juden übernommen sein könnte), damit die Juden und die Gläubigen und die, deren Herzen schwach sind, fortan nicht mehr zweifeln und die Ungläubigen sprechen: Was will denn Allah eigentlich andeuten mit dieser Zahl? So führt Allah in den Irrtum, wen er will, und leitet recht, wen er will. Die Heerscharen Allahs kennt nur er allein, und diese Lehre von der Hölle ist eine Ermahnung für die Menschen.“ (Sure 74 ? Der Bedeckte)
Und hier haben wir schon wieder die Hölle; eines der Lieblingsthemen des Korans. In aller Ausführlichkeit wird geschildert, was die „Ungläubigen“ in der Hölle erwartet und es wird wieder und wieder wiederholt. Zwei Grundprinzipien des Korans: endlose Wiederholungen (erinnert an die Methode der Gehirnwäsche) sowie der Terror des ständigen Drohens und Einschüchterns (dito).
Ein weiterer wichtiger Punkt kommt hier zum Vorschein. Muhammad muss sich bereits jetzt, am Anfang seiner „Offenbarungen“ den Vorwürfen stellen, ein Lügner und Betrüger zu sein; er entkräftet diese Vorwürfe nicht, sondern droht wieder mit dem Höllenfeuer. In späteren „Offenbarungen“ bringt Muhammad auch Versatzstücke aus dem Alten Testament, die er jedoch zum Teil fehlerhaft wiedergibt. Von den Juden auf diese Widersprüche angesprochen (in ihren Schriften stand es anders), steht er vor der Notwendigkeit, sich zu rechtfertigen. Noch hätte er die Gelegenheit gehabt, seine Fehler einzugestehen, was jedoch seinem Ansehen bei seinen Anhängern geschadet hätte (schließlich hatte er behauptet, diese Worte kämen von „Allah“, sie konnten also gar nicht falsch sein). Muhammad wählte den Konfrontationskurs, und behauptete seinerseits, die Juden seien Lügner und hätten ihre Schriften verfälscht. In den nachfolgenden „Offenbarungen“ wird der Ton gegen die Juden immer schärfer – hier liegt eine der Wurzeln für den islamischen Judenhass.
Sura Nummero 3
Hier gleich eine doppelte Abrechnung mit persönlichen Gegnern:
„Untergehen sollen die Hände des Abu Lahel, untergehen soll er selbst. Sein Vermögen, und alles, was er sich erworben, soll ihm nicht helfen. Zum Verbrennen wird er kommen in das flammende Feuer, und mit ihn sein Weib, welche Holz herbeitragen muß, und an ihrem Halse soll hängen ein Seil, geflochten aus Fasern eines Palmbaums.“ (Sure 111, Abu Lahel)
Das ist der gesamte Text. Die Sure befasst sich mit nichts anderem, als der Verwünschung und Verurteilung von Abu Lahel und seiner Gattin. Dieser Abu Lahel war ein Onkel von Muhammad, der von den „Offenbarungen“ seines Neffen nichts hielt. Einst, als Muhammad seine nächsten Anverwandten zusammenrief, um ihnen zu eröffnen, er sei ein „Gesandter Gottes“, rief Abu Lahel: „Mögest du untergehen! Hast du uns deshalb zusammenberufen?“ und warf mit einem Stein nach ihm, woraufhin die obige Sure „geoffenbart“ wurde. Besonders perfide: die Frau des Abu Lahel muss das Holz herbeitragen, mit dem ihr Mann verbrannt werden soll. Solche perfiden Züge entwickelt der Islam auch in späteren „Offenbarungen“ und Hadtihe. So ist den Frauen während ihrer Menstruation das Ritualgebet und das Fasten untersagt (da sie dann als „unrein“ gelten). Muhammad rechnet ihnen das als „mangelnde Frömmigkeit“ an und verspricht ihnen die Hölle dafür.
Weitere Abrechnungen
„Zur Vereinigung der Koraischiten, zur Vereinigung der Absendung der Karawanen zur Winter- und Sommerzeit, mögen sie verehren den Herrn des Hauses (d.h. Allah), der sie speiset in Hungersnot und sie sichert vor aller Furcht.“ (Sure 106 ? Die Koraischiten)
Die ersten Bekehrungsversuche Muhammads richteten sich natürlich, neben den Angehörigen der eigenen Familie, an die Mekkaner und Koraischiten (das ist der Stamm, aus dem Muhammad kam). Nachdem er bei beiden abgeblitzt war, entwickelte er Hass und Feindschaft gegen sie. Die Karawanen der Koraischiten hat er mehrfach überfallen und ausgeraubt, gegen Mekka führte er von seinem medinischen Exil aus einen erbitterten Krieg.
Die Sure 106 erscheint ungewöhnlich sanft und versöhnlich, weil er noch Hoffnung hatte, die Koraischiten, seine Stammesbrüder, würden sich ihm und seiner neuen Lehre anschließen. Das taten sie allerdings nicht, denn Muhammad gefährdete mit seiner Ein-Gott-Lehre, ihre Einnahmequelle, ihre materielle Basis. Mekka war nämlich bereits lange vor dem Islam die wichtigste arabische Pilgerstadt. Die Araber reisten nach Mekka, um in der Kaaba die Götzen des arabischen Polytheismus anzubeten. Von diesen Pilgern lebte die Stadt. Zum Zeitpunkt der „Offenbarung“ wusste Muhammad noch nichts von der Abweisung der Koraischiten. Und merkwürdig: Allah, der Allwissende, der für diese „Offenbarung“ letztlich zuständig sein soll, wusste davon auch nichts.
„Wahrlich, wir haben dir gegeben Al’Chautsar (d.h.: Überfluss). Darum bete zu Allah und opfere. Wahrlich, der, so dich hasset, soll kinderlos bleiben.“ (Sure 108 ? Al’Chautsar)
Das ist wieder eine persönliche Abrechnung (die vierte in fünf „Offenbarungen“; eine stattliche Leistung! – Wahrhaftig, dieser Muhammad muss kleinlich, nachtragend und rachsüchtig gewesen sein!). Mit jenem „der“ in Sure 108 ist Muhammads Feind Al Ibn Wahel gemeint, der den Muhammad, als dessen Söhne starben, zum Spott einen Kinderlosen genannt haben soll. Quasi als Retourkutsche dreht der Muhammad in dieser „Offenbarung“ den Spieß herum und wünscht dem Al Ibn Wahel seinerseits Kinderlosigkeit. Wie du mir, so ich dir.
(ungekürzt übernommen von Yaab bei pi-news.net)
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