Das französische Nachrichten-Magazin l’Express hat sich erfrecht, für einen islamkritischen Vergleich zwischen dem Propheten Mohammed und Jesus zu werben und auf dem Titelblatt beide Religionsstifter nebeneinander – auf gleicher Höhe – abzubilden. Wegen dieser Ungeheuerlichkeit wird das Magazin jetzt in Marokko verboten. Dabei hatte man das Titelblatt der in Marokko erscheinenden Ausgabe bereits den islamischen Regeln angepasst und das Gesicht des Propheten verschleiert.
Was fanden die Marokkaner so anstößig an dem Express-Bericht? Den Textinhalt? Die Abbildung des Propheten auf selber Höhe mit Jesus – in der internationalen Ausgabe unverschleiert? Oder etwa gar die optisch nicht ganz so vorteilhaft gelungene Verschleierung Mohammeds in der marokkanischen Ausgabe?
Im Text selbst gibt es schon Anhaltspunkte, die muslimischen Lesern hätten sauer aufstoßen können. Anlässlich einer Tagung von muslimischen und christlichen Theologen im Vatikan wurde das am 30. Oktober erschienene Buch „Le Choc Jésus Mahomet“ von Christian Makarian vorgestellt. Ein Vergleich zwischen Mohammed und Jesus, der den islamisch-christlichen Dialog beleben soll, ohne die Probleme zu verschweigen. Makarian ist nämlich überzeugt, dass Jesus und Mohammed nicht vom selben Gott sprechen und Gegensätze darstellen.
„Le Choc Jésus Mahomet“ heißt das Buch wegen des Zivilisationsschocks, der entsteht, wenn Orient und Okzident zusammenprallen. Dabei wird im Bemühen um interreligiöse Verständigung der Islam oft friedlicher geredet, als er ist. Makarians Buch offenbart schonungslos das Erbe und den Einfluss von Jesus und Mohammed auf die kulturelle Wirkungsgeschichte. Das Resultat verstört die Gutmenschen (bien-pensants) und entlarvt die Heuchler (faux-semblants): Jesus und Mohammed stehen nicht für denselben Gott. Sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, bezüglich Erlösung, Macht, (Nächsten-)Liebe, Krieg, Frauen und individueller Freiheit.
Von „Buchreligionen“ zu sprechen, macht nach Makarian eigentlich gar keinen Sinn, weil die Bücher Bibel und Koran „fundamental verschieden“ sind. Ein vernünftiger Dialog könnte nur stattfinden, wenn die Unterschiede debattiert und nicht länger negiert würden.
Im Magazin-Artikel, der das Buch eigentlich nur am Rande erwähnte, wurde angesprochen, welche Probleme man im französischen Alltag eben so mit dem Orient hat: Auf der einen Seite stehen die „Allah-Verrückten“, die überall Angst und Schrecken verbreiten, auf der anderen Seite Bürger, die sich durch die vielen Schleier und Moscheen, die in Europa immer häufiger werden, gestört fühlen und von den Appeasern, die alles schön zu reden versuchen, zum Verstummen gebracht werden.
Solche Wahrheiten hört man jedoch in islamischen Staaten sehr ungern und vermutlich wurde das Magazin deswegen verboten. Nicht nur, weil Jesus und Mohammed auf der Titelseite auf gleicher Höhe abgebildet wurden (Foto: Ausschnitt, marokkanische Ausgabe mit verschleiertem Mohammed).
Ausländische Publikationen dürfen in Marokko verboten werden, wenn sie sich
„mit der islamischen Religion, dem monarchischen Regime, der territorialen Integrität des Landes, dem König gebührenden Respekt oder der öffentlichen Ordnung befassen.“
(ungekürzt übernommen von pi-news.net)
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